Der Weg ist das Bild Abschnitt 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + kleine Workshop videoshow

4.Februar 2013

So, das war ein toller Tag! Den ganzen Tag malen und das mit lauter netten Leuten. Mir hat es einen riesen Spaß gemacht alles was ich kann dort zu geben. Die 18 verschiedenen Teilnehmer hatten 18 verschiedene Persönlichkeiten die in vielen verschiedenen Bildern auch zum Ausdruck kommen sollten. Dabei zu helfen ist meine Feier!
Hier ist das Ergebnis dieses workshops in ein paar Bildern und handy videos zusammengestellt. Die Musik hat  Matthias komponiert, vielen dank!

Montag 28.Januar 2013

Am Samstag treffen sich unsere Wege.
Ich denke an Euch und was Ihr noch brauchen könntet, aber es fällt  mir Nichts anderes ein als, dass ich hoffe für Euch ein guter Lehrer an dem Tag zu sein. Es ist irgendwie aufregend weil man nie weiß ob es gelingt, oder wieviel von dem gelingt was man sich vornimmt. Es ist ja auch schwer in Worte zu fassen oder zu begreifen, was uns als Menschen ausmacht. Irgendwie malt jeder durch sein Leben ein Bild von sich in die Seele des Anderen. So wünsch ich mir, dass Ihr eure Seele oder Euren Geist oder wie immer man das bezeichnen will in eure Kunst legen könnt, damit das, was eben mit Worten nicht zu erfassen ist, seinen Weg in diese Welt nimmt.
Hoffe Euch gut bis hierher begleitet zu haben.
Bis bald

16 Januar 2013

Hallo liebe Teilnehmer und Teilnehmerinnen,
Wir kommen dem workshop näher und ich hoffe euch nicht zu nerven mit den mails, daher halte ich mich kurz.
Heute morgen kamen mir viele Gedanken zu dieser „eigenartigen“ Gabe Kunst zu schaffen oder Bilder zu malen. Um sich damit nicht zu wichtig zu nehmen steht mir dabei immer vor Augen, dass die Liebe das Größte, und Glaube und Hoffnung die erstrebenswerteste Ausstrahlung ist. Da das Leben aber komplexer ist und der Drang (auch :)) etwas zu erschaffen, irgendwie tief in den Knochen der Menschen steckt, lässt es einem doch keine Ruhe bis man seine Ideen ausdrücken und darstellen kann. Bei manchen gelungenen Werken ist das „siehe, es ist sehr gut“ was am Ende aus einem platzt wie ein Rausch. Ein Bischen kann man Gott da verstehen, wie es ihm so ergeht…
Natürlich erfüllt die Begeisterung nur das eigene kleine Universum und manchmal fühlt man sich damit schon bei Allernächsten alleine.
Das zeigt dann wie sehr diese Dinge eine persönlich Sache sind und wie die Werke die wir erschaffen eine Liebessprache zwischen uns und Gott ist. Es ist ein „Himmelsgeflüster“. So erlebe ich das jedenfalls.
In dem Sinne ermutige ich Euch die Einzigartigkeit Eurer Eingebungen zu erkennen, sie wertzuschätzen und in Ruhe zu lauschen. Was ich meiner Frau in die Ohren flüster, sage ich keiner Anderen. So werden Eure Bilder nur Euch zuteil und nur ihr könnt sie malen, das ist das Begeisternde und „entspannend Spannende“ an unserem Leben.
freu mich auf Euch

2. Januar 2013

Guten Morgen und gutes neues Jahr wünsche ich Euch!

Heute morgen kamen mir noch einige Gedanken zum Schaffen von Kunst die ich gerne mitteilen möchte:
Man macht sich auf den Weg und hat relativ tolle Vorstellungen von dem was man gerne erschaffen will. In den ersten praktischen Schritten, den Texten, Formulierungen und Skizzen merkt man wie sehr die begeisternde Vorstellung und die Realität der eigenen Fähigkeit das umzusetzen auseinander klaffen .Da kann einen der Gedanken befallen man sei vermessen, schon gar wenn man anfängt sich als Künstler zu bezeichnen. So habe ich schon viele Leute in ernsthafter und ehrlich gemeinter Bescheidenheit sagen hören: “ Ich kann das nicht, ich will gerne aber ich bin einfach kein Künstler ( Künstlerin).“

Diese Gedankengänge kenne ich zu gut und ich habe sie mir auf der Zunge zergehen lassen und viel darüber nachgedacht damit sie mich nicht als lähmende Wolke ständig begleiten, sondern entweder recht haben oder verschwinden.

Als Menschen können wir ein bischen, mehr oder wenig deutlich in eine andere Welt blicken. Man kann es Intuition, Gefühl oder Inspiration nennen. Meistens kommen einem diese Gedanken oder Erkenntnisse irgendwo unerwartet. Man nimmt sie mit und sie fängt in einem an zu wachsen und immer mehr Form anzunehmen. Eigentlich kann man sie nicht mehr loswerden, man will das auch nicht weil es begeisternd und doch sehr aufregend ist. Es handelt sich um das was man zu geben hat, es ist total ein Teil von uns.
Darin liegt auch das Geheimnis. Genau das kann niemand anderer haben, somit bin ich der Einzige der das geben kann. Was ich also dann an Kunst schaffe ist das was mit mir zu geben war.

Ich selber sehe das in einem geborgenen Zusammenhang der mich sehr wohl fühlen lässt: Gott hat mich auf diese Erde gesetzt und was er mir einflüstert kann nur mit meiner Stimme, meinem Akzent , meiner Handschrift, meinem (beschränktem) Können weitergesagt werden. Damit hat er kein Problem, im Gegenteil, er ist damit total im Frieden, er weiß was da geschieht.
Diese Einsicht stellt auch die oft eitle Selbstsicht des Künstlers ein Stück zur Seite: So sehr man sich bemüht die „eigene“ Vorstellung darzustellen, wird man doch merken, dass es etwas Anders aufs Papier gekommen ist. Das ist das was jetzt möglich war und auch so gewollt ist.
Manche Bilder sind auch ziemlich wirklich einfach nicht gut, aber andere sind besser, tiefer und weiser als man es vermutet oder geplant hat. Bei denen denke ich mir: „gut, dass ich losgegangen bin und künstlerisch nicht schweige“.

In dem Sinne hoffe ich Euch dazu zu ermutigen, Euch selber und Euer Schaffen in diesem Zusammenhang zu erkennen.
liebe Grüße
Michael

 

30. Dezember 2012
Hallo Zusammen,
Erstmal wünsche ich euch allen einen guten Übergang in das neue Jahr 2013 mit vielen guten Ideen und dem Glück möglichst viele in Existenz kommen zu sehen!
Vieleicht ist der Weg zum workshop ja ein guter Anfang, das erhoffe ich und wünsche ich mir jedenfalls für Euch.

Nachden wir nun viel geschrieben und skizziert haben, möchte ich euch gerne einen weiteren Schritt mitnehmen. „Reduzieren“ würde ich den nennen.
Meistens sind wir es gewohnt unseren Eindrücke mit einer Geschichte einzuleiten um dem Gegenüber den Zusammenhang zu der Pointe zu erklären. Das geschieht automatisch beim erzählen und so auch beim malen.
An einem Beispiel will ich das erklären: Ich saß in einem dunklen Raum während draussen die Sonne schien. Weil ich die Sonne so liebe, habe ich mein Auge genau in den schmalen Lichtstrahl gerückt. Es war plötzlich so herrlich hell, als wenn der ganze Mesnch draussen wäre. Ein eigenartiges Glück!
Das wollte ich malen und hätte den ganzen dunklen Raum malen können und den langen Lichtstrahl u.s.w. Gemalt habe ich dann nur das Auge und ein bischen Gesicht und den Lichtstrahl, alles in schwarz weiß.
lichtstrahl.jpg

Ein anderes Mal malte ich NUR den einen Fuß von Pertus der auf das Wasser steigt,

oder NUR den Nagel der aus dem Kreuz bricht, …

Man muss das natürlich nicht so machen aber der Mut zur Einseitigkeit öffnet manchmal erst den Blick auf den Schatz der in dem Künstler steckt. Die Gefahr, alles Mögliche drumherum zu malen um deutlich zu machen was man meint (oder womöglich um die einseitige Sicht noch theologisch in Korrektheit zu fassen) ist groß und ist der Tod des Bildes. Spontan kommt mir zu solchen „korrekten Bildern“ nur ein Gedanke: „Kein Mut!“
Ich hoffe hier richtig verstanden zu werden und denke, dass wir in diesem Abschnitt des Weges ausdrücklich solche „Rechtfertigungen“ und Theologische Korrekturen aufdecken sollten um auf sie mal zu verzichten. Sie werden das „Eigentliche“ freilegen.

Ein Beispiel: Ich habe einmal beim Nachdenken über die Auferstehung das Kreuz zerreissen sehen. Als ich es anfing genau so zu malen, hörte ich schon die „Hüter des Glaubens“ aufschreien, aber ich wollte einfach nur genau das malen was ich sah und fertig. Lustigerweise wurde ganau dieses Bild von einer katholischen Organisation 120.000 Mal gedruckt und das als Gemeindebriefcover(!)

Vieleicht geht Ihr Eure Ideen und Skizzen in diesem Sinne nochmal durch und eliminiert alles was nicht wirklich von Euch ist. Das was bleibt skizziert oder formuliert ihr dann nochmal, vieleicht auch mal noch aus einer anderen Perspektive betrachtet wie normal … von unten, von oben, von ganz nahe oder aus dem Weltraum….
Es kann die Bedeutung Eurer Aussage sehr intensivieren und schärfer machen.

Ich hoffe mit diesem Brief schon mehr Freude auf den Weg gegeben zu haben und bis zum nächsten Mal.

Euer
Michael
16.Dezember 2012

Liebe Workshop Teilnehmerinnen und Teilnehmer,
Danke, dass Ihr Euch so schnell angemeldet habt, das finde ich toll, besonders weil wir uns somit auch gleich auf den Weg machen können.
Unten ist ein link auf meine Galerie, wo ich gestern gleich auf der Startseite einen Film eingebaut habe in dem ich nochmal über die Idee dieses Workshops spreche, wenn Ihr möchtet könnt Ihr den mal ansehen.
Ansonsten ist das hier unser erster Schritt und ich freue mich riesig, weil ich das so noch nie gemacht habe, und jedem Anfang „ein Zauber innewohnt“… auf der anderen Seite finde ich es eine Freude Euch auf die Wege mitzunehmen die Eure Schätze weiter hervorbringen können, dass sie Euch und Eurer Umwelt Freude und Inspiration bereiten können. Danke, dass Ihr Euch darauf einlasst!


Als ersten Schritt möchte ich euch ermutigen Euch irgendwann Zeit zu nehmen ein paar Stunden alleine zu sein. Am Besten Nichts zu lesen und nur mal in sich reinzuschauen. Meine Erfahrung ist die, dass es eine Weile dauert bis das wilde Treiben da drinnen sich beruhigt, bzw. bis in dem eher difusen Durcheinander die Schatztruhe erkannt wird. Sie steht meistens ruhig da, und in ihr ist das zu finden, was einem gegeben ist. Es sind die Gedankengänge und Einsichten über Euch, das Leben oder / oder Gott, die nur von Euch wahrgenommen werden können und auch nur durch Euch einen Weg „in unsere Welt“ finden werden. Diese sollen sich aufmachen können und es ist etwas kostbares mit Geduld und Erfahrung diese Schätze zu bergen.
Dafür habe ich Euch dieses Bild hier eingefügt…es ist eine Skizze die ich „schreibend Gedanken fangen“ nenne.
Wenn man zurückblickt weiß man nicht unbedingt immer genau wann einen die Inspiration getroffen hat, eher gleich einer verflogenen Wolke ist sie eine Erinnerung, aber im Nachdenken bemerkt man ihre Kraft und Bedeutung.
Da hilft es „ihr hinterherzuschreiben“ bis man sie eingefangen hat. Es formen sich die ersten Tropfen und es beginnt zu regnen. Selbst wenn die ersten Sätze, die man schreibt eher hilflos und stümperhaft klingen, sollte man sie einfach nochmal schreiben um die Formulierung schärfer und dichter werden zu lassen. So kanalisieren wir die wesentlichen Gedanken und führen die Tropfen zusammen. Es begeistert dann mehr und mehr zu erkennen wie sie ein „geniales Bild ergeben“ was man anders nicht hätte finden können.

Ich denke, dass dies der normale Weg für Menschen ist, Dinge zu erkennen die höher und außerhalb ihrer sichtbaren Welt sind. Es ist die immense Reizüberflutung und Kurzlebigkeit tausender Eindrücke, die eigentlich nicht zu dem passen wie Menschen aufgebaut sind, zumindest nicht wenn sie sich in einem größeren Zusammenhang erkennen wollen.

Ein hilfreicher Gedanke für diesen ersten Wegabschnitt kann auch sen: sich freimachen von „korrekten“ Vorstellungen. Gerade in langjähriger frommen Umgebung ist man gefährdet zu schnell „korrekt“ zu denken, also dass man bloß nicht die langjährige Theologie verrät oder ankratzt. Gott hat wirkllich kein Problem mit denkenden Menschen und man sollte da Mut haben ganau das zu denken was man empfindet. Nur so kommt frisches Wasser in uns, und das werden andere auch immer als solches wahrnehmen. Das wird sich in unserer Kunst ausdrücken.

(Korrigiert wird später noch genug, und darauf sollte man auch hören, aber erst später, weil dann ist man schon mal auf dem Weg und nicht vorm Start schon ausgebremst…)

So fürs Erste möchte ich Euch das auf den Weg geben und hoffe Euch schon ein Bischen für den Weg zum 2. Februar 2013 einzustimmen.
Bis zum nächsten Abschnitt
euer
Michael

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